Am Wochenende hatten wir wieder einmal Hilfe im Garten, dieses Mal von Anna, die Lust darauf hatte, uns zu besuchen und unsere Wiese im unteren Gartenbereich zu mähen. 🙂

In diesem Bereich steht fast ausschließlich Gras in Horsten (unsere Buckelpiste), dazwischen ein paar Brennesseln und Disteln (beides hatte ich bereits vor ein paar Wochen dezimert), aber wenig anderes. Um die Artenvielfalt zu erhöhen, sollte die Wiese abgemagert werden, da sehr viele der heimischen Blüh- bzw Wiesenpflanzen auf magerem, trockenem Boden wachsen. Damit sich solche Pflanzen ansiedeln, muss es außerdem offene Stellen geben auf die die Samen fallen können. Der Plan ist also, die Wiese dieses Jahr mindestens drei Mal zu mähen, zwischen den Horsten evtl mit Sand/Splitt/Schotter etwas auffzuüllen (dann wird die Wiese auch ebener) und zu warten was kommt bzw mit einer entsprechenden Kräuterrasen-Mischung ansäen.

Anna hat also den Freischneider angeworfen und die Wiese platt gemacht. Nun trocknet unser erstes Heu, das wir dann gleich zum Mulchen an den Stellen einsetzen können, wo wir die Erde umgraben um Brombeerwurzeln (we call them facehuggers) zu entfernen und erste Pflanzen zu setzen. Toll, wenn man Hilfe hat!

Ein Facehugger. Ähnlich gruselig und furchteinflößend wie das Alien-Original.

Am Tag darauf hat Peter nach alpinem Vorbild selbst gemachte Heureuter aufgestellt und das Heu zum Trocknen darüber geworfen.

Heuen macht happy

Während Anna an der Wiese zu Gange war, haben wir den letzten der drei Müllcontainer randvoll gepackt.

Alles weg!

30m2 Holz und Müll sind jetzt endlich weg und wir freuen uns total, dass es jetzt an die gestaltenden, schönen Arbeiten gehet. Das haben wir direkt mit dem ersten Angrillen gefeiert und festgestellt, dass es jetzt schon so richtig gemütlich sein kann im Garten.

Die Zone des Grauens konnten wir auch wieder ein bisschen weiter bearbeiten. Der Müll ist dort jetzt raus, nur ein zwei Ecken mit Grünschnitt müssen noch bearbeitet werden, dann kann es dort los gehen mit dem Bepflanzen. Bestellungen für einheimische Stauden und Gehölze sind bereits aufgegeben.

Pflanzen aus Baumärkten und Gartencentern möchten wir nur in geringer Zahl versuchen zu verwenden, da diese meist stark mit Mitteln bearbeitet wurden, die schädlich für Insekten sind (kontraproduktiv, wenn man gerade für Insekten pflanzen will). Eigentlich heimische Pflanzen die es dort gibt, sind zudem meist Züchtungen, die an ihrer Wertigkeit für die heimische Tierwelt stark eingebüßt haben (Stichwort z.B. gefüllte versus ungefüllte Blüten). Auch wenn es Pflanzen gibt, die wir gerne im Garten haben möchten obwohl sie nicht heimisch sind (in den Vorgarten kommen u.a. zwei Rhododendren und auch Bambus wird es in unserem Garten geben), möchten wir versuchen uns an die Faustregel zu halten, heimische und nichtheimische Pflanzen im Verhältnis 80:20 zu halten. Und natürlich dürfen auch mal Baumarktpflanzen bei uns einziehen. Vieles bestellen wir bei der Gärtnerei Strickler in Alzey, die wir auf dem Weg nach Enkenbach vor ein paar Wochen besucht haben. Sie produzieren ohne Insektizide und Pestizide und haben überwiegend einheimische Pflanzen im Programm. Gute Sache.

Zwischen dem verrottenden Grünschnitt in der Zone des Grauen fanden wir dann den folgenden Gesellen. Wenn wir ihn richtig bestimmt haben, ist es der Engerling eines Rosenkäfers und somit geschützt. Wir haben ihn vorsichtig umgebettet.

Dickes Ding

Durch den vielen Regen der letzten Wochen ist es auch in den Bereichen gesprossen wie wahnsinnig, wo wir Brombeeren dezimiert hatten. Diese und die Brennesseln wachsen wie blöd und mussten ebenfalls am Wochenende in Schach gehalten werden. Auch die Zaunwinde erhebt nun langsam ihr fieses Haupt (ja, auch im Naturgarten gibt es unerwünschte Wurzelunkräuter, da sie stark wuchern und so andere, wenig starkwüchsige Arten verdrängen, was schlecht für Artenvelfalt und Tierwelt wäre). Giersch haben wir – toi toi toi – bisher noch keinen gefunden. Durch das Jäten haben diese Stellen schön Struktur gewonnen und der Farn und der Wasserdost kommen wieder mehr zur Geltung.

Der nächste Schritt wird die Bestellung der Grauwacke-Steine für unsere Trockenmauern und des Splits für die Wege sein. Acht Tonnen Stein wollen also demnächst den Hang runtergetragen werden.