Huch, schon wieder fünf Monate her, dass wir das letzte Mal in den Blog geschrieben haben! Gerade kamen wir vom Garten nach Hause, nachdem wir einen wunderschön winterlichen Tag und eine ganz schön kalte Nacht dort verbracht haben. Der Ofen steht zum Glück seit ein paar Wochen, bei -7° war das heute Nacht der ultimative Kältetest. Fazit: Auch wenn man eine Wärmflasche braucht, ist es selbst bei diesen kalten Temperaturen (die hier ja sehr selten sind) möglich, im Gartenhaus zu wohnen. Die Terrassentür kann noch Isolierung gebrauchen und dann wird das auch noch besser.
Der Ofen bzw das Zubehör dafür hatte lange auf sich warten lassen. Überall gibt es ja derzeit Lieferengpässe, so auch in diesem Bereich. Nachdem der Ofen erst mal unangeschlossen ein paar Wochen lang im Haus stand, kamen irgendwann die bestellten Ofenrohre. Nur die Halterungen dafür nicht. Also hatte Peter erst mal improvisiert bis die eigentlichen Schellen kamen. Mittlerweile sitzt alles bombenfest, nichts wird heiß, der Kamin zieht gut und das Öfchen macht das Haus einfach richtig gemütlich!
Aus diversen Gründen hatten wir im Oktober und November wenig Zeit im Garten. Wenn wir da waren, haben wir uns z.B. damit beschäftigt eine erste kleine Rasenfläche anzulegen. Rasen ist zwar nicht sehr trockenheitsresistent und braucht in bisschen Pflege, produziert aber eben auch Grasschnitt, was wiederrum ein hervorragendes Mulchmaterial für Gemüsebeete ist. Aufgrund der etwas abschüssigen Lage, wie fast überall im Garten, haben wir mit Rasenvlies gearbeitet. Das sieht aus wir Raufasertapete und besteht aus Cellulose in die Rasensamen eingearbeitet ist. Diese legt man in Bahnen auf den vorbereiteten Boden (mal wieder 25 m2 Brombeeren entfernen, juhu) und wässert sie gut. Durch das Vlies werden die Samen beim Wässern nicht weggespült und auch Vögel fressen die Samen nicht so leicht auf. Nach zehn Tagen fing das ganze schon super an zu sprießen und heute sieht der Rasen schon richtig toll aus. Rasenvlies können wir echt empfehlen!

Natürlich musste der Garten in den letzten Wochen auch winterfest gemacht werden. Normalerweise würde man dann ja auch z.B. Kübelpflanzen ins Gewächshaus stellen. Da wir aber noch keins haben (das ist unser Projekt für die nächsten zwei Monate und das Gewächshaus steht tatsächlich bereits noch eingepackt im Keller) ist uns so die Physalis leider verfroren. Nächsten Winter wird das besser.
Andere Pflanzen und Beete haben eine dicke Mulchschicht aus Blättern bekommen, damit sie es im Winter warm haben bzw damit die Erde nicht so nackig daliegt und sich die Bodenlebewesen wohl fühlen.



Damit wir an den Aufbau des Gewächshauses überhaupt denken können, muss natürlich mal wieder erst mal für Platz gesorgt werden. Das bedeutet einmal mehr Brombeeren schneiden und Wurzeln ausgraben. Den ersten Teil davon haben wir schon geschafft. Das Gewächshaus wird unweit vom Haus stehen, an einer Stelle wo es viel Sonne bekommt und wir trotzdem recht einfach Wasser hinlegen können. Wenn wir uns um die Brombeeren gekümmert haben, müssen wir dann erst noch die notwendige Größe (knapp 10 m2) terrassieren um eine ebene Fläche hinzubekommen, ähnlich wie beim Gartenhaus auch, nur eben kleiner und etwas weniger aufwändig. Das wird noch einiges an Arbeit, aber am Ende werden wir dann die Möglichkeit haben, Gemüse drinnen anzubauen (und dafür die Saison deutlich zu verlängern) und auch Töpfe zu überwintern.


Überraschenderweise kam ich vor ein paar Wochen in den Garten und hörte Motorsägen. Schnell fand ich die Quelle: Die Stadt Heiligenhaus hatte eine Firma beauftragt, die Kopfweiden im Tal zu schneiden. Das war nach der langen Pause durch Covid auch dringend nötig, denn Kopfweiden können auseinander brechen wenn die Äster zu dick werden. Ich habe den Arbeitern erst mal eine Tasse heißen Kaffee gemacht und sie dann gefragt, was eigentlich mit dem Holt passiert 😉 Immerhin sind die Stämme gut armdick. Als ich sagte, dass wir Feuerholz brauchen, haben sie sofort angeboten, einige der Stämme zu entasten und uns in den Garten zu werfen. Weidenholz hat zwar keinen besonders hohen Brennwert, aber einem geschenkten Gaul und so weiter, ihr kennt das ja. Wir nehmen das Holz natürlich gerne und haben uns sehr bedankt. Nun ist Peter gerade dabei, die Stämme klein zu machen damit sie bis zum nächsten Herbst gut trocknen können. Aufgrund der Größe müssen wir sie noch nicht mal spalten.


Neben all diesen schönen Sachen gab es aber auch ein sehr trauriges Ereignis. Unser Kater Hobbes ist im stolzen Alter von 18,5 Jahren von uns gegangen. Auch wenn wir schon länger damit gerechnet hatten und es letztendlich für ihn zum Glück schnell und ohne viel Schmerzen ablief, waren wir natürlich sehr, sehr traurig und sind es noch immer. Hobbes hatte den Garten noch selbst kennengelernt und liegt nun an fast der Stelle, wo er im Sommer noch ein ausgiebiges Nickerchen unter der Weide gemacht hatte. Er wird uns noch sehr lange fehlen. Gleichzeitig bin ich dankbar, dass wir nun einen Garten haben, wo wir ihn begraben konnten.

Und wo wir gerade bei Tieren sind: Ende Oktober durften wir wieder Zeugen des Zugs der Kraniche werden. An dem Wochenende hatten wir im Garten übernachtet und innerhalb von zwei Tagen bei schönstem Herbstwetter locker mehr als 1500 Kraniche über uns hinwegziehen gehört und gesehen. Ein wunderschönes Naturschauspiel! Wie schön, dass wir genau auf dieser Strecke liegen.

Zum Abschluss kommt hier noch eine Galerie von gestern und heute. Wie eingangs geschrieben, war es sehr kalt für hiesige Verhältnisse und es gab viel Raureif, aber auch Sonne. Ein seltenes Vergnügen, auch wenn es echt ganz schön kalt war. Wir freuen uns darauf, auch mal Schnee im Garten zu erleben, aber das ist bei uns ja wirklich sehr sehr selten.
Volker sagt:
Winter mit den Bildern die uns in den Kopf kommen: Frost, Reif und Schnee – es gibt ihn noch. Nicht mehr so lange anhaltend wie früher. Ihr trotzt ihm mit dem Holzofen und das sieht sehr gemütlich aus. Man kann sich gut die Wärme in eurer Hütte vorstellen. Auch wenn der Schnee nur selten kommt, den Ofen werdet ihr öfters anheizen.
Den Pflanzen und dem Boden schenkt ihr Mulch-Wärme. Interessante Sache, das Mulchen. Allerdings fühlen sich auch Nager drunter wohl. Bin gespannt auf eure Erfahrungen damit.
Euer Garten, ein grosses Puzzle-Stück. Wieder habt ihr einige Teile hinzugefügt. Es entwicklet sich Schritt für Schritt ein schönes Gesamtbild. Einziger Unterschied zum Puzzle: der Garten wird nie fertig. Aber den Harten macht das nichts.
22. Januar 2023 — 13:29
Sonja sagt:
Heute war wieder richtig Schnee im Garten, da fiel mir auf, dass ich deinen Kommentar noch beantworten wollte 🙂
Ja, mal sehen ob die Wühlmäuse den Mulch auch klasse finden. Im gerade aufgebauten Gewächshaus habe ich Schafwolle unten in die Beete vergraben. Sie soll wohl Mäuse abschrecken weil die den Geruch nicht mögen (Peter übrigens auch nicht 😀 ). Wir testen! Was sagen die Experten vom Dotti zum Thema Mulch?
8. März 2023 — 18:47
Volker sagt:
Vom Dotti habe ich den Hinweis, dass unter Mulch sich auch Wühlmäuse wohlfühlen. Mulch wird auf dem Dotti gezielt eingesetzt. Leider kann ich dir nicht sagen, von was dies alles abhängt (Art des Gemüses, Standort,…). Aber ich frage mal nach. Vielleicht bin ich dann schlauer.
4. April 2023 — 11:32
Sonja sagt:
Gerade heute habe ich bei einem Gemüsefeld, das ich vorrübergehend mit Karton abgedeckt habe damit kein Unkraut wächst, entdeckt, dass sich die Wühlmäuse darunter ausgetobt haben 😀 Scheint also zu stimmen. Die haben jetzt ordentlich Mist auf den Kopf bekommen um die Kartoffeln die ich da jetzt setze zu düngen, das wird ihnen hoffentlich nicht gefallen, die mögen ja keine starken Grüche. Mal sehen 🙂
13. April 2023 — 16:29